Meine Philosophie
Drechsel-Formen
Drechseln ist ein Handwerk das schon in seiner Urform durch Drehen eines Holzstabes mit einer Faser- oder Darmseite und einem Holzbogen in der Steinzeit seinen Ursprung hat. Damals waren aber nicht die Formen entscheidend, sondern der Nutzgegenstand. Heute hat sich Drechseln vom Nutz- zum Kunst-Handwerk gewandelt; - die Urform ist aber immer noch die selbe aus den Anfängen, sie ist rund. Rund hiess in der Vergangenheit auch Rad, warum auch das Drechseln ein wichtiger Bestandteil in der Wagnerei war, für Naben, Speichen, Räder. Auch unsere heimische Textilindustrie hätte in ihren Anfängen ohne gedrechselte Web-Schifflein keine Erfolge gehabt. Dies ging in der Neuzeit ein wenig in Vergessenheit und das Drechseln wandelte sich von Gebrauchsnutzung in Richtung Kunst. Nicht mehr die Nutzungsform, sondern die schlichte Einfachheit in Harmonie mit unserem eigenen Rohstoff Holz ist meine Philosophie von Drechsel-Formen.
Die klare und einfache Formgebung ergänzt in schlichter Art das unikate Grundmaterial Holz, das dann in Harmonie zum einmaligen Kunstobjekt wird; - einmalig und nicht reproduzierbar. Es fängt mit der Freude und dem Respekt der in Jahren in der Natur gewachsenen Kostbarkeit Holz an und endet mit vielen verschiedenen Techniken in der begeisternden, immer in der Grundstruktur runden Form. Nicht die Verschnörkeltheit, sondern die schlichte Einfachheit ist für mich das Kredo meiner Objekte.
Sehr oft wird vergessen, dass wir über wunderschöne eigene Holzarten verfügen und dass gar kein Grund besteht, Tropenhölzer als das allein seelig machende zu vergöttern! Apfel, Birne, Zwetschge, Quitte, Birke, Ahorn, Ulme, Esche, Eiche, Hainbuche, Hagenbuche, Goldregen sind nur ein paar unserer eigenen Kostbarkeiten.
Trotzdem darf man edle Tropenhölzer, die in nachhaltiger Forstwirtschaft genutzt werden nicht als verwerfliches Material bezeichnen. Speziell für Schmuckobjekte eignen sich Palisanderarten, wie Rosenholz oder Santos hervorragend. Auch dem Charme von Ebenholz ist kaum zu widerstehen. Für Schmuck sind nun auch in der Neuzeit das sogenannte „Natürliche Elfenbein“, die Steinnuss oder die Raphia Australis dazu gekommen.
Auch die Werkzeugtechnologie hat sich gewaltig weiter entwickelt. Was früher Röhre und Meissel waren sind heute Tassenstähle und Ovalmeissel. Nur etwas blieb sich über Jahrhunderte gleich, das Holz.
Das Drechseln stellt in der schlichten Einfachheit der Form den Werkstoff Holz in den Vordergrund; - Holz lebt und behält immer seinen eigenen Charakter.
Jedes Stück Holz stellt immer wieder eine neue Herausforderung an die Form, die Bearbeitung und die Behandlung, damit sich das Auge des Betrachters in jedem Moment von neuem daran begeistern kann.
Freuen Sie sich an all meinen Objekten, sie sind und bleiben eigenwillige Unikate.
© Flückiger 2023
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